Mainz (ots) –
Der ZDF-Fernsehrat hat in seiner Sitzung am Freitag, 15. März 2024, in Mainz über den Bericht des Zukunftsrats beraten und dazu eine Erklärung verabschiedet. Darin betont der Fernsehrat den breiten öffentlich-rechtlichen Auftrag mit Angeboten im Bereich Information, Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie Sport und Unterhaltung. Hier sieht das Gremium das ZDF als nationalen Anbieter weiterhin in der Pflicht, zur Orientierung beizutragen und gemeinschaftsstiftende Programmangebote in einer stärker individualisierten Gesellschaft zu schaffen.
Die Vorsitzende des Fernsehrats, Marlehn Thieme: „Wir unterstützen das ZDF darin, seinen Demokratieauftrag für die gesamte Gesellschaft wahrzunehmen und mit seinen Angeboten den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Der Fernsehrat steht seinerseits in der Verantwortung, die Erfüllung des Programmauftrags kontinuierlich zu überprüfen. Dazu evaluieren wir bei der jährlichen Beratung der programmlichen Selbstverpflichtungserklärung des ZDF die Nutzung, Qualität, Wirkung und Akzeptanz der Angebote – mit transparenten Messinstrumenten.“
Der Fernsehrat spricht sich in der Erklärung außerdem für den weiteren Ausbau des Streaming-Netzwerks mit der ARD und anderen Partnern aus und unterstützt die Anstrengungen des ZDF, den Dialog mit der Gesellschaft auszubauen.
Die Erklärung des ZDF Fernsehrats vom 15. März 2024 im Wortlaut:
Der Fernsehrat
– betont den breiten öffentlich-rechtlichen Auftrag mit Angeboten im Bereich Information, Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie Sport und Unterhaltung. Hier sieht er das ZDF als nationalen Anbieter auch weiterhin in der Pflicht, zur Orientierung beizutragen undgemeinschaftsstiftende Programmangebote in einer stärker individualisierten Gesellschaft zu produzieren. Dazu ist ein starkes Engagement bei digitalen Angeboten erforderlich, während gleichzeitig viele Menschen auch das lineare Fernsehen nutzen und auf diesem Wege erreicht werden.
– unterstützt das ZDF in der Verantwortung, seinen Demokratieauftrag für die gesamte Gesellschaft wahrzunehmen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland mit seinen Angeboten zu stärken. Dazu bedarf es einer angemessenen programmlichen Repräsentation aller Menschen in dieser Gesellschaft (z. B. Migranten, Stadt-Land, Jung-Alt). Hierfür hat das ZDF einen Strategieprozess „Ein ZDF für alle“ aufgelegt, den der Fernsehrat quantitativ wie qualitativ regelmäßig überprüft.
– nimmt eigenständig die Verantwortung wahr, die Erfüllung des öffentlich-rechtlich profilierten und vielfältigen Programmauftrags in den Dimensionen von Nutzung, Qualität, Wirkung und Akzeptanz bei der Beratung der programmlichen Selbstverpflichtungserklärung des ZDF jährlich zu evaluieren. Dazu greift er auf externe wissenschaftliche Begleitung zurück. Die Ziele und Messgrößen sind transparent. Die Programmbegleitung mit Blick auf das künftige Angebot ebenso wie die ex-post-Evaluierung sieht der Fernsehrat als Kern seiner Aufgabe an, dem er auf Basis seiner vielfältigen Zusammensetzung nachkommt. Die Aufgabenteilung zwischen Verwaltungsrat und Fernsehrat hat sich bewährt.
– sieht Vielfalt als wichtige Kategorie des Programmauftrags. Sie kann durch die Stärken der öffentlich-rechtlichen Angebote deutlicher profiliert werden. Für die Erfüllung des Demokratieauftrages in der föderalen Verfasstheit unseres Landes ist die Vielfaltsleistung zweier im publizistischen Wettbewerb stehender öffentlich-rechtlicher Strukturen, regional und national, besonders wichtig. Der Fernsehrat unterstützt stärkere Kooperationen zwischen den öffentlich-rechtlichen Anstalten unter der Voraussetzung klarer Verantwortlichkeiten und eines Effizienzgewinns.
– betrachtet das 2023 von ARD und ZDF gestartete Streaming-Netzwerk mit einem gemeinsamen Empfehlungssystem als eine vom Zukunftsrat empfohlene gemeinsame technologische Plattform für ARD und ZDF. Um sein technologisches Potenzial zu einem öffentlich-rechtlichen Ökosystem weiterzuentwickeln, sind der Ausbau des Streaming-Netzwerks und die Möglichkeiten der Nutzerbeteiligung zu verstärken. Hierzu hält der Fernsehrat einen entsprechenden staatsvertraglichen Rahmen für sinnvoll.
– unterstützt und erwartet weiterhin hohe Reformbereitschaft des ZDF auch über die Umsetzung der aktuellen Strategie hinaus.
– unterstützt die Initiative des Intendanten, gemeinsam mit weiteren internationalen Public Broadcastern, öffentliche digitale Räume („Public Social Spaces“) zu entwickeln,die allen Nutzenden vor allem gleiche Chancen für einen faktenbasierten Meinungsaustausch ohne Hass, Hetze oder andere diskurszerstörende Effekte sowie für mehr Interaktion und Beteiligung eröffnen. Transparente öffentlich-rechtliche Algorithmen können diesen für die gesellschaftliche Verständigung wichtigen Ansatz befördern.
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Quelle: ots