München/Rafah/Tel Aviv (ots) –
Die SOS-Kinderdörfer verurteilen die Angriffe auf zivile Infrastruktur in Gaza und Israel auf das Schärfste. Seit Beginn des Konflikts sind bereits mehrere Kinder, Jugendliche und Eltern getötet worden, die mit den Programmen der SOS-Kinderdörfer in Israel und Palästina verbunden waren. „Wir trauern um sie. Unser Mitgefühl gehört ihren Familien“, sagt Lanna Idriss, Vorständin der SOS-Kinderdörfer weltweit. Bei Luftangriffen wurden aktuell auch zwei Wohnungen in Gaza zerstört, in denen die Hilfsorganisation notleidende Familien untergebracht hatte. Glücklicherweise waren die Familien bereits an einen Ort weiter südlich gebracht worden und niemand wurde verletzt.
Idriss sagt: „Wir fordern alle Parteien auf, sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten. Wir sind erschüttert angesichts der vielen Toten, Verletzten und Menschen, die als Geiseln genommen werden. Wir sind schockiert von der Zerstörung der zivilen Infrastruktur.“
Die Hilfsorganisation fordert eine sofortige Deeskalation des Konflikts und einen Waffenstillstand. Alle Parteien müssten dem Schutz von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien Vorrang einräumen und ihre Menschenrechte wahren.
Folgende Punkte müssten unverzüglich umgesetzt werden:
– Die Einrichtung eines humanitären Korridors, um die sichere Weiterleitung von Hilfsgütern und Unterstützung für die Zivilbevölkerung in Gaza zu ermöglichen. Ebenso die Möglichkeit der medizinischen Evakuierung von Patienten in kritischem Zustand.
– Die Schaffung sicherer Zonen im Gazastreifen mit wiederhergestellter Grundversorgung, in denen die Menschen Zugang zu Unterkünften, Lebensmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung und Pflege haben.
– Die Ermöglichung einer sicheren Ausreise nach Ägypten, wobei das Recht auf Rückkehr garantiert werden muss, sobald diese sicher ist.
– Die Freilassung aller Geiseln. Nichts kann rechtfertigen, dass Zivilisten – darunter kleine Kinder und ältere Menschen – als Geiseln festgehalten werden.
– Die Beendigung schwerer Verstöße gegen Kinder, einschließlich der Tötung und Verstümmelung von Kindern, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser und Verweigerung des Zugangs zur humanitären Hilfe.
Die SOS-Kinderdörfer tun derzeit alles, um die Sicherheit der Kinder und Familien in ihren Programmen zu gewährleisten und möglichst viele Menschen zu unterstützen. „Unsere Hilfe in Gaza kommt den am meisten gefährdeten Kindern zugute: Kinder, die die elterliche Fürsorge verloren haben. Kinder, die auf der Flucht sind, die nirgendwo in Sicherheit sind, die nichts zu essen, kein Wasser und keine Unterkunft haben. Sie leiden in diesem Krieg am meisten“, sagt Idriss.
Außerdem leisten die SOS-Kinderdörfer aktuell humanitäre Hilfe für die am stärksten betroffenen Familien. Sobald die Lage es zulässt, sollen unbegleitete oder von ihren Familien getrennte Kinder unterstützt werden, sowohl psychologisch und bei der Bewältigung von Traumata, als auch mit Schulunterricht, solange die Bildungseinrichtungen geschlossen sind.
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