Hannover (ots) –
Die Bestimmung des optimalen Gehalts für Geschäftsführer ist nicht nur komplex, sondern auch ein wahrer Balanceakt: Es gilt, einen Weg zu finden zwischen fairer Vergütung und den finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens. Zu hohe Gehälter können die Liquidität des Unternehmens belasten, während zu niedrige Gehälter qualifizierte Führungskräfte abschrecken könnten.
Robert Giebenrath, erfahrener externer CFO, hat eine Formel entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützt, das Dilemma der Gehaltsfindung zu lösen: „Die Festlegung des Gehalts eines Geschäftsführers sollte eine Mischung aus Leistungsbewertung, Marktwert und den finanziellen Kapazitäten des Unternehmens sein. Eine maßgeschneiderte Formel ermöglicht es, diese Faktoren objektiv zu berücksichtigen und ein Gehalt festzulegen, das sowohl motivierend als auch nachhaltig für das Unternehmen ist.“ Nachfolgend erklärt er, wie das optimale Geschäftsführergehalt ermittelt wird.
Diese Kennzahlen sind für das Gehalt der Geschäftsführung relevant
Das Gehalt, das sich die Geschäftsführung auszahlt, muss zu den Zahlen passen, die das Unternehmen schreibt. Die IHK bietet dazu beispielsweise eine Tabelle an, die Geschäftsführern einen Anhaltspunkt für die Entlohnung geben soll. Dabei sind die Umsatzhöhe sowie die Mitarbeiteranzahl für die Kalkulation ausschlaggebend. Gewiss ist dies zur ersten Orientierung eine gute Möglichkeit. Darüber hinaus ist es jedoch sinnvoll, weitere Kennzahlen ins Visier zu nehmen. So ist auch die Unternehmensgröße als Substanz des Unternehmens aufschlussreich, wenn es um das Gehalt der Geschäftsführung geht.
Die Formel zur Berechnung des Gehalts der Geschäftsführung
Für die Berechnung des Geschäftsführergehalts sollte dabei ein sogenannter Deckungsbeitrag (DB) des Unternehmens berechnet werden. Dieser ist mit dem Deckungsbeitrag vergleichbar, der bei der Kalkulation des Verkaufspreises eines Produkts berechnet wird. Dort setzt er sich aus Produktionspreis und sämtlichen Nebenkosten, sogenannten Fulfillment-Kosten, zusammen. Alles darüber hinaus ist der Gewinn pro verkauftem Produkt. Ähnlich ist es bei Gehältern der Geschäftsführung. Auch hier wird der Deckungsbeitrag berechnet, an dem sich dann die Entlohnung orientiert. Bei einem DB, der unter 50.000 Euro liegt, sollte das Bruttogehalt des Geschäftsführers beispielsweise höchstens 3.000 Euro monatlich betragen. Ab 50.000 bis 100.000 Euro DB steigt das monatliche Bruttogehalt auf 5.000 bis 7.500 Euro. Wer zwischen 100.000 und 250.000 Euro DB errechnet, kann sich ein Bruttogehalt von 7.500 bis 10.000 Euro im Monat auszahlen.
Tantiemen: Eine weitere Möglichkeit, um das Gehalt als Geschäftsführung anzuheben
Einmal jährlich nach dem Jahresabschluss können sich Geschäftsführer außerdem eine Tantieme auszahlen. Dabei handelt es sich um einen variablen Gehaltsbestandteil eines Geschäftsführers. Diese Tantieme sollte ungefähr bei zehn Prozent des EBIT („earnings before interest and taxes“, also dem Bruttogewinn) liegen, und gleichzeitig höchstens 25 Prozent des Jahresgehalts ausmachen.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Bei dem erwähnten Gehalt von monatlich 3.000 Euro und der Jahresvergütung von 36.000 Euro, die auf dem DB von unter 50.000 Euro basiert, sollten die Tantiemen 12.000 Euro nicht übersteigen. Insgesamt käme der Geschäftsführer im Jahr dann auf eine Vergütung von 48.000 Euro.
Bei über 50.000 Euro DB und einem ausgezahlten monatlichen Bruttogehalt von 5.000 Euro (und jährlich 60.000 Euro) würden die Tantiemen knapp 20.000 Euro betragen. Dadurch ergäbe sich eine Gesamtvergütung von 80.000 Euro. Oder aber bei 120.000 Euro DB und einem ausgezahlten monatlichen Bruttogehalt von 7.500 Euro (und jährlich 90.000 Euro) lägen die Tantiemen bei 30.000 Euro. Die Gesamtvergütung läge hier dann bei 120.000 Euro usw.
Fazit:
Zur Berechnung des geeigneten Geschäftsführergehaltes benötigt es demnach verschiedene Faktoren. Neben der Größe des Unternehmens, der Branche und der Erfahrung des Geschäftsführers spielt auch die finanzielle Situation eine Rolle. Wichtig ist vor allem, den eigenen Deckungsbeitrag richtig zu kalkulieren, um sich am Ende ein realistisches Gehalt auszahlen zu können.
Über Robert Giebenrath:
Robert Giebenrath ist Gründer der RG Finance GmbH, externer CFO und Unternehmensberater. Er unterstützt gemeinsam mit seinem Experten-Team deutsche Wachstumsbetriebe dabei, eine optimale finanzielle Planung inklusive Absicherung umzusetzen. Hierfür greifen die Finanzprofis der RG Finance GmbH auf ein ausgeklügeltes Controlling- und Risikomanagement-System für eine sichere Skalierung zurück. Mehr dazu erfahren unter: https://www.rg-finance.de/
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