München / Stuttgart (ots) –
Das bayerische Kabinett hat eine Bundesratsinitiative beschlossen, um das deutschlandweit geplante Verbot der Anbindehaltung von Rindern zu verhindern. Der Deutsche Bundesrat hält ein gesetzliches Verbot für erforderlich und hatte sich bereits 2015 für eine Übergangsfrist von 12 Jahren ausgesprochen. Scarlett Treml, Agrarwissenschaftlerin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie, kommentiert:
„Der Freistaat hat die vergangenen acht Jahre verschlafen, statt die Umstellung auf nachhaltige Landwirtschaftsformen wie den veganen Ökolandbau zu fördern. Hätte die bayerische Politik das geplante Ende der Anbindehaltung nicht permanent und systematisch blockiert, so stünden betroffene Betriebe jetzt nicht vor dem Aus. Der Bundesrat hat das enorme Tierleid in der Anbindehaltung hingegen längst erkannt und wird die abscheuliche Initiative aus Bayern mit großer Wahrscheinlichkeit ablehnen. Irreführende Kampagnen zur vermeintlichen Tierwohl-Idylle wie „Rettet Berta“ sind ein verzweifelter Versuch der Bayern, die Wahrheit zu vertuschen: Die Anbindehaltung verursacht nachweislich langanhaltende Schmerzen, Leiden sowie Schäden und ist somit unvereinbar mit dem Staatsziel Tierschutz. Die Tiere leben in ihren eigenen Exkrementen in oft dunklen und maroden Ställen. Sie sind an einem festen Platz fixiert und können sich nicht einmal umdrehen. Natürliche Verhaltensweisen wie Körperpflege und soziale Interaktionen mit Artgenossen sind ihnen fast vollständig verwehrt. Auch bei der sogenannten Kombinationshaltung werden die Rinder über den Winter bis zu neun Monate lang angekettet. Wir fordern den Freistaat Bayern mit Vehemenz dazu auf, diese furchtbare Tierquälerei endlich als solche anzuerkennen und sich nicht länger für ihre Erhaltung einzusetzen.“
Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.
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