Koblenz (ots) –
Am 13. September wurde der Grundstein für das neue Operations- und Funktionsgebäude im BundeswehrZentralkrankenhaus (BwZKrhs) Koblenz gelegt. Gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär des Verteidigungsministeriums, Thomas Hitschler, wohnten zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Politik und der Bundeswehr dem Festakt anlässlich des millionenschweren Projektes bei.
Das BundeswehrZentralkrankenhaus Koblenz wurde 1952 bis 1955 als „André-Curtillat-Lazaret“ erbaut und ist damit das älteste und gleichzeitig größte Krankenhaus der Bundeswehr. Seine medizinischen Schwerpunkte liegen in der traumatologischen Notfallversorgung, der Neurotraumatologie, der interdisziplinären Gefäßmedizin und Herzchirurgie.
Tradition versus Moderne
Das auch aktuell noch im Betrieb befindliche Operationsgebäude wurde bereits 1983 erbaut. In den fast vier Jahrzehnten, die seitdem vergangen sind, sind sowohl Medizin als auch Medizintechnik deutlich vorangeschritten. Das Krankenhaus wuchs zwar insgesamt im Laufe der Zeit durch Anbauten mit, auch erfolgten verschiedene Ertüchtigungen der Bestandsgebäude. Nichtsdestotrotz wurde bereits zu Beginn des letzten Jahrzehnts klar: Die „traditionelle“ Krankenhausinfrastruktur steht einer Optimierung der Krankenhausprozesse entgegen – alte Bestandsbauten müssen durch moderne Funktionsgebäude ersetzt werden. Dies brachte der Kommandeur des Hauses, Generalarzt Dr. Jens Diehm, mit den Worten: „Mit den Baumaßnahmen und Modernisierungen der nächsten Jahre wird sowohl der Weiterentwicklung der Medizin als auch unserem Versorgungsauftrag – regional wie auch überregional, zivil wie auch militärisch – Rechnung getragen. Sie gewährleisten die fortlaufende Anpassung an den medizinischen Fortschritt und die Erfüllung der neuesten gesetzlichen Vorgaben“, auf den Punkt.
Schritt für Schritt und doch parallel
Seit der Zielausbauplanung im Jahr 2014 wird der Modernisierungsprozess kontinuierlich beschritten – und zwar bei gleichzeitig laufendem Krankenhausbetrieb. Das Großprojekt wurde in zwei Bauabschnitte unterteilt. Der Neubau des Operations- und Multifunktionsgebäudes als „Herzstück“ des BwZKrhsBundeswehrzentralkrankenhaus ist Teil des ersten Bauabschnitts, der 2018 begann und bis 2027 fertiggestellt werden soll. Bevor es zur nunmehr erfolgten Grundsteinlegung kommen konnte, mussten bereits verschiedenste Rück- und Ersatzbaumaßnahmen ergriffen werden. Außerdem wird, damit das zu errichtende OP-Gebäude energetisch betrieben werden kann, parallel auch eine neue Energiezentrale errichtet, die bereits 2025 fertiggestellt sein soll. Dass diese notwendig ist, erstaunt kaum: Das OP-Gebäude misst eine stolze Länge von circa 112 Metern und eine Breite von ca. 65 Metern und besteht aus insgesamt sieben Geschossen. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Verteidigungsministerium, Thomas Hitschler, zeigte sich erstaunt, wie weit das Projekt inzwischen gediehen ist und verriet hierzu weitere beeindruckende Zahlen. Er wünschte allen Beteiligten ein weiteres gutes Gelingen im Sinne der bestmöglichen Versorgung der Patientinnen und Patienten und betonte seinen Stolz, wie wert die Bundeswehr in seinem Heimat-Bundesland Rheinland-Pfalz geschätzt wird.
Ein wahres Mammutprojekt
Die Gesamtkosten des ersten Bauabschnittes belaufen sich auf 221 Millionen Euro für Infrastruktur und weitere 85 Millionen Euro für medizinisches Gerät. Wer bei diesen Zahlen bereits an ein „Mammutprojekt“ denkt, liegt sogar noch richtiger, als man glaubt: Tatsächlich wurden bei den Tiefbauarbeiten im September 2021 ein Stoßzahn, Knochen und Wirbel eines Wollhaarmammuts entdeckt. Der Fund wurde umgehend durch die archäologische Abteilung der Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz untersucht, dokumentiert und gesichert und führte glücklicherweise zu keinen relevanten Verzögerungen. Sicherlich ein gutes Vorzeichen für den weiteren Fortgang des Bauprojektes. Um dies in Gedenken zu halten, stiftete Generalarzt Dr. Diem als Beigabe für eine in den Grundstein eingebettete Zeitkapsel ein Miniaturmammut, das hoffentlich die Zeit überdauern wird.
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Quelle: ots