Berlin (ots) –
Das neue Kinderbuch „Wie Papa wieder lachen lernt. Das Mutmachbuch für Soldatenfamilien, wenn ein Elternteil seelisch erkrankt ist“ wurde im Rahmen des MUTMACHER-Projekts am Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt durch Dr. Peter Wendl, Peggy Puhl-Regler und Alexandra Ressel konzipiert und in Zusammenarbeit mit Ilonka Baberg umgesetzt bzw. illustriert. Die fachliche Beratung erfolgte durch Oberstarzt Prof. Dr. Peter Zimmermann vom Psychotraumazentrum der Bundeswehr. Das Buch wird durch die Deutsche Härtefallstiftung sowie die Katholischen Familienstiftung für Soldaten finanziert und im Rahmen einer Kooperation des ZFG mit der Katholischen Soldatenseelsorge realisiert.
Berlin. Anfang März übergaben Stabshauptmann Sven Loik von der Deutschen Härtefallstiftung und Vorstand Rainer Krotz von der Katholischen Familienstiftung das neue Kinderbuch „Wie Papa wieder lachen lernt“ symbolisch an Militärgeneralvikar Reinhold Bartmann für die Katholische Militärseelsorge, Militärgeneraldekan Matthias Heimer für die Evangelische Militärseelsorge und Andras Hecker für die Jüdische Militärseelsorge.
Militärgeneralvikar Bartmann drückte für die drei Militärseelsorgen seine Freude über diese neue Hilfe für Soldatenfamilien wie seinen Dank aus und reichte das Buch dann direkt an Stabsunteroffizier S. und seine Familie weiter, der es stellvertretend für die Familien in der Bundeswehr in Empfang nahm. Vorher hatte Dr. Peter Wendl für das Autorenteam die Besonderheiten des Buchs erläutert und Oberstarzt Prof. Dr. Zimmermann eine fachliche Einordnung gegeben, wie das Buch künftig in der Arbeit mit Betroffenen eingesetzt wird.
Das neue Kinderbuch soll ab April durch die Militärseelsorge, den Sanitätsdienst, den Psychologischen Dienst der Bundeswehr und den Sozialdienst der Bundeswehr in der Arbeit mit Soldatenfamilien eingesetzt werden, wenn eine entsprechende seelische Belastung bei Eltern vorliegt.
Angst und Depression sind als Krankheitsbilder in unserer Gesellschaft stark verbreitet – leider. Bundeswehrangehörige können in ihrem Beruf wiederum Belastungen ausgesetzt sein, die einen besonderen Kraftverlust bedeuten können. Zu nennen sind hier beispielsweise Einsätze in Krisengebieten oder oftmalige Versetzungen und daraus resultierende, jahrelange Pendler- und Fernbeziehungen. Liegt tatsächlich eine seelische Erkrankung vor, so treffen die Auswirkungen nicht nur die Betroffenen, sondern auch das familiäre Umfeld und insbesondere Kinder.
Dr. Peter Wendl, Alexandra Ressel und Peggy-Puhl-Regler machen mit dem neuen Buch Kindern im Alter von etwa 4 bis 8 Jahren in deren Sprache und Erfahrungshorizont verständlich.Die Autoren erklären, warum Mama oder Papa dann verändert und oft traurig sind. Damit helfen sie den Kindern, ihre eigene Wahrnehmung besser einzuordnen und Bedürfnisse und Ängste zu artikulieren. Kinder haben am allerwenigsten die Möglichkeit, starke Veränderung bei den Eltern zu verstehen und suchen deswegen nicht selten die „Schuld“ bei sich selbst oder werden immer stiller, um kranke Eltern nicht zu stören.
Wie die Autoren betonen, soll das Buch soll in mindestens vier Richtungen wirken und Not lindern:“Erstens, indem Kinder die belastenden Wahrnehmungen, Veränderungen und Erlebnisse besser einordnen und artikulieren können und Perspektiven für Besserung aufgezeigt werden. Zweitens können Vorlesende und Betroffene durch das Buch wichtige Lerneffekte für das eigene Vorgehen erzielen. Drittens kann die Therapiearbeit mit Familien durch das Kinderbuch um einen wichtigen Aspekt bereichert werden. Nicht zuletzt soll viertens durch das Kinderbuch die noch immer große Unsicherheit im Umgang mit Krankheitsbildern wie Angst, Depression oder auch Trauma in Gesellschaft, Bundeswehr und bis hinein in die Familien immer mehr enttabuisiert werden. Damit die zusätzlich oft schmerzliche Stigmatisierung aufgebrochen wird – und langfristig das Lachen in die Familie zurückkehren kann…“
Im Projekt MUTMACHER fördern die Deutsche Härtefallstiftung und die Katholische Familienstiftung für Soldaten in Zusammenarbeit mit dem Psychotraumazentrum der Bundeswehr seit 2021 die Entwicklung und Umsetzung von ergänzenden Hilfsangeboten für die Behandlung der Krankheitsbilder Angst und Depression. Dabei geht es vor allem um Materialien und Formate, die dabei helfen, diese Krankheitsbilder und die angewandten Therapien den Angehörigen und Kindern der betroffenen Soldatinnen und Soldaten zu vermitteln.
Die Projektpartner sind überzeugt, dass dieses neue Buch möglichst vielen Bundeswehrfamilien in der Situation einer seelischen Belastung weiterhelfen und neuen Mut machen wird!
Alle Bundeswehrangehörige können ab April ihr kostenloses Exemplar in ihrem Militärpfarramt, im Bundeswehrkrankenhaus oder Sanitätsunterstützungszentrum, dem Sozialdienst oder dem Psychologischen Dienst der Bundeswehr anfordern, solange der Vorrat reicht. Das Buch kann darüber hinaus beim gängigen Buchhandel ab sofort auch käuflich erworben werden: Verlag Herder, ISBN: 978-3-451-71705-5.
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Quelle: ots