Berlin (ots) –
„Papier ist in vielen Produkten als Grundstoff enthalten. Die Papierindustrie ist energieintensiv und verbraucht viel Erdgas. Deshalb muss die Innovationskraft der Branche jetzt erst recht auf Energieeffizienz und Dekarbonisierung ausgerichtet werden. Papier mit seiner hohen Recyclingfähigkeit ist beispielgebend für nachhaltige und kreislauffähige Produktion. Das sind ausgezeichnete Ansatzpunkte für die Transformation.“ Das erklärte Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck am Donnerstag auf dem „Paper Summit“ des Verbandes DIE PAPIERINDUSTRIE in Berlin.
Verbandspräsident Winfried Schaur lobte vor 150 Gästen die wertebasierte Politik der Bundesregierung in der aktuellen Krise. Er verwies darauf, dass die Papierunternehmen eine hohe Bereitschaft zur Transformation hätten. Im internationalen Wettbewerb könnten aber die explodierenden Energiepreise in Deutschland ohne entsprechende Entlastungen für viele energieintensive Unternehmen das Aus bedeuten. Hier sei vor allem die Bundesregierung gefragt, die Empfehlungen der Gaskommission zügig umzusetzen und bestehende Widersprüche mit dem EU-Beihilferecht auszuräumen.
Schaur forderte darüber hinaus einen Reset in der Energiepolitik, um nicht auf eine jahrelange Versorgungslücke zuzusteuern. Bevor bestehende Energiequellen abgeschaltet werden würden, müsse sicherhergestellt sein, dass verlässlich auf Erneuerbare Energien und entsprechende Speichermöglichkeiten umgeschaltet werden könne. Bereits jetzt verzeichne die Branche einen Produktionsrückgang wegen der hohen Energiepreise, die nicht an die Kunden weitergegeben werden könnten. Für die Erneuerbaren Energien selbst müsse es schnellere Genehmigungsverfahren geben. „Die gesamte Industrie braucht in der Energiepolitik Verlässlichkeit, Planbarkeit und vor allem eine realistische Perspektive“, sagte Schaur.
Als Eingangsstatement zum „Paper Summit“ hatte der ehemalige Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert den Begriff der Zeitenwende und die Rolle der Branche kritisch beleuchtet: „Die Papierindustrie ist ein ermutigendes Beispiel dafür, dass auch „Zeitenwenden“ nicht nur mit Herausforderungen, sondern auch mit Chancen verbunden sind.
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